Geschichte 1992 – 2021 im Zeitraffer 

Das Aktionsprogramm ENERGIE 2000 des Bundes stand am Anfang der Vereinsgeschichte. Darin waren Subventionen an Photovoltaikanlagen auf Schulhausdächern vorgesehen, bei deren Montage auch die Schüler mithelfen konnten. Dies brachte einige Einwohner unseres Dorfes auf die Idee, einen Verein zu gründen, um auf unserem Schulhaus eine Photovoltaikanlage zu bauen. Innerhalb kurzer Zeit wurde so der FSEB im Dezember 1992 gegründet. Er erhielt von den privaten Mitgliedern zum Teil ansehnliche Beiträge als Anfangskapital. Bereits im April 1994 konnte die Anlage auf dem Schulhausdach, dank der Beiträge von Bund, Kanton und Gemeinde sowie dem grossen Engagement der Vorstandsmitglieder in Betrieb genommen werden.

Zudem konnten einige wenige Hauseigentümer auf der Sonnenseite Bettingens dazu animiert werden, auf ihrem Hausdach eine Solaranlage zu bauen.

Dank einem langfristigen Abnahmevertrag für den Solarstrom hatte der FSEB jährliche Nettoeinnahmen im vierstelligen Frankenbereich. Diese einzige Einnahmenquelle des Vereins versiegte mit der Demontage der Anlage infolge der Schulhausrenovation 2018.

Das inzwischen akkumulierte Kapital ermöglichte die Realisierung von zwei weiteren Solaranlagen: 2001 den Bau einer thermischen Anlage für die Erwärmung des Warmwassers für die Duschen in der Bettinger Badi und 2005 einer weiteren thermischen Anlage für die Warmwasserversorgung im gemeindeeigenen ehemaligen Postgebäude (2021 anlässlich Gebäuderenovation durch die Gemeinde durch Photovoltaikanlage ersetzt). Bei beiden Projekten übernahm der Verein die Projektleitung sowie die Restfinanzierung nach geleisteten Beiträgen durch Kanton und Gemeinde. Der Nutzen durch geringere Energiekosten kam vollumfänglich der Gemeinde bzw. den Mietern in der Liegenschaft zugute.

Ergänzend zu den Solarprojekten hat der FSEB auch einzelne Förderungsaktivitäten in Form von Infoveranstaltungen und einer Website unternommen. Seit 2005 konnten mit den vorhandenen Geldmitteln keine neuen Projekte realisiert werden. Viele Projektideen wurden im Vorstand diskutiert, konnten aber jeweils aus verschiedensten Gründen nicht realisiert werden.

In der Folge tauchte seit 2014, 10 Jahre nach Realisierung des letzten Projektes, das Traktandum „Zukunft FSEB“ mehrmals in Mitgliederversammlungen auf, ohne dass konkrete Vorschläge seitens des Vorstandes vorlagen. Da seit vielen Jahren jeweils nur 0 bis 2 Mitglieder daran teilnahmen, führte auch dies nicht weiter.

An der MV 2019 mit 2 Teilnehmern sah der Vorstand für den FSEB keine Zukunft mehr und schlug unter dem Traktandum Zukunft FSEB eine ruhende Vereinstätigkeit (abwarten) oder die Auflösung des Vereins vor. Die beiden überraschten Mitglieder entschieden sich für die mildere Variante, mit der mindestens Zeit gewonnen werden konnte. An der MV 2021 nahmen 7 Mitglieder teil. Zum Traktandum Zukunft FSEB lag wiederum kein konkreter Vorschlag vor. Mündlich wurde die Auflösung des Vereins und die teilweise Finanzierung der Fotovoltaikanlage auf dem Dach des neuen Dorfkirchli mit dem restlichen Vereinskapital vorgeschlagen. In einer offenen Diskussion zeigte sich ein Mitglied von der Zukunft des FSEB überzeugt.

Mit der Energiestrategie 2050 und den Klimazielen 2050 lägen neue Aktionsprogramme des Bundes vor, die die mit dem Programm ENERGIE 2000 eingeschlagene Richtung bestätigen und fortsetzen. Der FSEB könne somit weiterhin zu deren Realisierung beitragen. Das vorhandene Kapital von Fr. 110‘000 bilde dafür eine gute Grundlage. Dieses Mitglied ist überzeugt, dass sich neue jüngere Mitglieder finden liessen, die sich für diese sehr aktuelle Thematik engagieren möchten. Es schlägt vor, selber entsprechende Abklärungen und Vorschläge bis zur nächsten MV im 2022 zu machen.

 

Fazit

  • Der FSEB braucht eine Vision und daraus abgeleitete strategische Ziele und Projekte für Bettingen. Diese sind für die Ausrichtung der Vereinstätigkeit und die Motivation der Vereinsmitglieder notwendig.
  • Am Beginn der Vereinstätigkeit erfüllte das in den Statuten verankerte visionäre Projekt einer Photovoltaikanlage auf dem Schulhausdach diesen Zweck. Nach dessen Realisierung im 1994 fehlte eine daran anschliessende breite Förderungsstrategie. Die zwei vom FSEB seither realisierten thermischen Solarprojekte nutzten konventionelle erprobte Technik. Ihnen fehlte der visionäre Charakter, sie wurden dementsprechend auch kaum beachtet und waren kaum förderungswirksam.
  • Der FSEB braucht eine bessere Kommunikation mit den Mitgliedern. In den vergangenen 30 Jahren ist der Kontakt zu den Mitgliedern fast vollständig verloren gegangen. Einladungen zu den MV bestanden nur aus einer kurzen Traktandenliste. Weitere Unterlagen wurden an den Versammlungen verlesen oder verteilt. An den MV haben seit der Jahrtausendwende nebst dem Vorstand jeweils Null bis zwei Mitglieder teilgenommen. Die genehmigungsbedürftigen Beschlüsse (Genehmigung Jahresrechnung, Décharge, Wahlen) hat der Vorstand notgedrungen teilweise oder ganz selber gefasst. Dementsprechend ist auch die Mitgliederadministration teilweise nicht mehr à jour.
  • Der FSEB braucht neue Mitglieder, einige davon mit der Bereitschaft, ein Vorstandsmandat zu übernehmen. Die meisten bisherigen Mitglieder stammen aus der Anfangszeit des Vereins, wohnen teilweise nicht mehr in Bettingen und haben nur noch wenig Bezug zum Verein. Nach der Gründung sind nur noch vereinzelt neue Mitglieder dazugekommen.
  • Der FSEB braucht zudem mehr Kommunikation mit der Öffentlichkeit. Ausser bei der Einweihung der drei Solaranlagen und beim 20 Jahre Vereinsjubiläum hat sich der Verein öffentlich nicht geäussert.

Der Neustart FSEB verdient eine Chance 

  • Weil der Pioniergeist von 1992 noch in manchen Köpfen weiterlebt.
  • Weil das mit dem Pionierprojekt geäufnete Kapital statutengemäss und mit dem gleichen Geist wie bei der Vereinsgründung wendet werden soll.
  • Weil die Nutzung von Solarenergie und anderen erneuerbaren Energien heute noch wichtiger und dringlicher geworden ist n je.
  • Weil es auch in Bettingen noch viel ungenutztes Potential gibt, das es zu nutzen gilt.